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24.04.2024 | Stefanie Starke | Markt Obernzell

Markt Obernzell geht Themen der Zukunft an

MdL Heisl besucht Marktgemeinde – Fährfahrt über die Donau

Der Ortstermin von MdL Josef Heisl war weit mehr als ein offizieller Antrittsbesuch in der Marktgemeinde Obernzell. Bürgermeister Ludwig Prügl hat den CSU-Landtagsabgeordneten mit einem ganzen Katalog an Themen und Anliegen empfangen – und so ist man direkt in einen arbeitsreichen Austausch eingestiegen. 

Foto (Stefanie Starke): (v. l.) Obernzells Bürgermeister Ludwig Prügl mit MdL Josef Heisl bei der Donaufähre.
So ist der Markt Obernzell bereits 1818 entstanden und damals vor allem durch die Verarbeitung von Ton und Graphit bekannt geworden. „Auch das Prägen von Münzen oder auch Gießen von Metall hat Obernzell hervorgetan“, gibt der Bürgermeister zunächst einige Hintergrundinfos zur Geschichte der Marktgemeinde an die Hand. Ludwig Prügl schwärmte im Gespräch mit dem Landtagsabgeordneten von den Standortvorteilen in Obernzell und verwies in diesem Zusammenhang auf zwei weitere neue Baugebietet: „Wohnraum ist bei uns gefragt. Auch, weil die Wege kurz sind, der ÖPNV bei uns im Stundentakt die Anbindung nach Passau gewährt und auch der Radweg natürlich wunderbar ist.“
Bei all der Attraktivität der Marktgemeinde bleiben die Herausforderungen und Hausaufgaben jedoch nicht aus. So spricht Ludwig Prügl im Zuge des Ortstermins einen Reigen an Themen an: Das Schloss Obernzell betreffend stehe man kurz vor der Neueröffnung des neuen Bayerischen Donaulandmuseums. Prügl dankte dem Freistaat Bayern und dem Bayerischen Nationalmuseum für die großen Investitionen in das Schloss Obernzell. 
Wesentlich mehr treibt die Gemeinde die dringend nötige Sanierung des Freibades an: „Wir rechnen mit Kosten von über drei Millionen Euro. Der Förderantrag ist bereits gestellt, aber die Höhe der Förderfähigkeit wird ausschlaggebend für das weitere Vorgehen sein.“ Auch Chancen und Möglichkeiten für den weiteren Umgang mit dem Welterbe Nasser Limes beschäftigen die Gemeinde. „Wir hätten hier schon Projektideen, die Frage ist aber, inwiefern unsere Vorhaben auch mit Fördergeldern untermauert sind“, gibt Prügl dem Abgeordneten als Anliegen mit auf den Weg. 
Ebenso die Thematik der mangelnden finanziellen Ausstattung für die ländliche Entwicklung, insbesondere für Dorferneuerungen und das Kernwegenetz, wurde diskutiert. Gerade im Dorf Haar stünden dringend notwendige Maßnahmen an: „Die Bürgerinnen und Bürger nennen Haar schon das vergessene Dorf. Derweil liegen unsere Planungen vor, aber die Finanzierung betreffend werden wir hier – wie sämtliche Kommunen – komplett hinten angestellt“, beklagt der Bürgermeister und mahnt in diesem Zusammenhang nochmals das Bestreben nach gleichen Lebensverhältnissen in Stadt und Land an. 
Interessiert zeigte sich MdL Heisl auch hinsichtlich der weiteren Entwicklungen und Planungen um das ehemalige Klosterareal und Pflegeheims sowie des ehemaligen Krankenhauses – eine zukünftige Pflegeeinrichtung sowie sogenanntes betreutes Wohnen oder Service-Wohnen stehen hier im Raum. 
Hausaufgaben hat MdL Heisl auch im Rahmen des angestrebten Bürokratieabbaus aufgenommen. So plagen die Marktgemeinde beispielsweise übertriebene Auflagen im Zuge der Schlammbaggerungen im Hafen oder auch bei Erdreichbeprobungen.
Neben den Planungen im Bereich Radwegebau und dem Lückenschluss zwischen Obernzell und Jochenstein, sowie angedachten Synergie mit dem dortigen Haus am Strom, wurden allgemein die Förderthematik des Freistaats Bayern besprochen – die Vielfalt grundsätzlich begrüßt, „gleichzeitig haben wir mittlerweile etwas den Überblick verloren“, gibt Ludwig Prügl dem Abgeordneten mit auf den Weg nach München.
 
Nach dem umfangreichen Austausch im Rathaus ging es für den CSU-Landtagsabgeordneten noch direkt durch das Gemeindegebiet, unter anderem mit einem Stopp an der Fährstation. Hier im Fokus: die Zukunftsfähigkeit der Donaufähre, die für Obernzell als Brückenersatz fungiert. „Im nächsten Jahr wollen wir das Jubiläum mehr als 500 Jahre Fährbetrieb in Obernzell feiern. In diesem Zusammenhang wollen wir eine Initiative ergreifen, um die Historie in die Zukunft zu führen“, erklärt der Bürgermeister und spricht hier eine Erneuerung des Fährbetriebs mit alternativen Antriebsformen an. „Letztlich geht es um eine starke Leistungsfähigkeit mit verlängerten Fährzeiten sowie einem neuen Betreiberkonzept mit entsprechender Förderung durch den Staat“, so Prügl. Gemeinsam mit Fährmann Werner Kronawitter haben der Bürgermeister und MdL Josef Heisl die Donau gequert – so konnte sich der Stimmkreisabgeordnete ein Bild vom aktuellen Zustand machen.