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27.03.2024 | Magdalena Berger | Deggendorf/Passau.

Bayerische Sportjugend: Sicherheit und Entwicklungschancen für Jugendliche in Vereinen stärken

MdL Heisl im Austausch mit BSJ-Chef Weiß zu Vorschlag eines Jugendpaktes

In seiner Funktion als Jugendpolitischer Sprecher der CSU-Landtagsfraktion hat sich MdL Josef Heisl zu einem Austausch mit dem Vorsitzenden der Bayerischen Sportjugend (BSJ) im BLSV, Michael Weiß, getroffen. 

Foto (Magdalena Berger): (v. l.) Landtagsabgeordneter Josef Heisl und Vorsitzender der Bayerischen Sportjugend Michael Weiß.
„Die Gelder für den Sport werden zwar stetig erhöht, was natürlich sehr erfreulich ist, aber wir haben das große Problem, dass sich die Finanzierung noch nicht in den Verbänden niederschlägt“, äußert sich Weiß zu Beginn des Gesprächs. Konkret gemeint ist hier vor allem die Basisfinanzierung, über die die Sach- und Personalkosten für die BSJ über den Bayerischen Jugendring finanziert werden. Diese Basisförderung stagniere seit einigen Jahren, gleichzeitig habe man hingegen eine Inflationsrate von rund 10 Prozent verzeichnen müssen, fährt der Vorsitzende der BSJ fort. „Doch das Aufgabenfeld der hauptamtlich beschäftigten Mitarbeiter bei der Bayerischen Sportjugend habe sich über die Jahre so ausgeweitet, dass wir gerade in den Bezirksgeschäftsstellen jeweils mindestens eine Vollzeitkraft mehr benötigen“, so Weiß gegenüber dem Landtagsabgeordneten. 
„Der Ausfall des Abiturjahrgangs 2025/2026 wird uns große Probleme bereiten“, betont der BSJ-Chef weiter. Durch das Wegbrechen des Abiturjahrgangs 2025/2026 mit der Umstellung von G8 auf G9 werden uns knapp 60 Prozent der Jugendlichen, die einen Freiwilligendienst absolvieren, fehlen. Somit werden auch die Gelder in entsprechender Höhe fehlen. Aber die Hauptamtlichen, die die Organisation des FSJ durchführen, müssen trotzdem bezahlt werden. Dabei entstünde ein Defizit von circa 360.000 Euro. Für genau diesen Fall wünscht sich die Bayerische Sportjugend eine Art „Überbrückungshilfe“, die dafür Sorge tragen soll, dass in den Jahren danach wieder eine adäquate Struktur für die Betreuung der Freiwilligendienste sichergestellt ist. „Wird diese Organisation eingestampft, stellt sich die Frage, ob diese in den Jahren 2026/2027 wieder aufgebaut werden kann“, formuliert Weiß seine Befürchtungen. 
Weiterhin wünscht sich Weiß eine Art „Jugendpakt“, wie es ihn beispielsweise schon in der Landwirtschaft gibt. Der Jugendpakt soll vor allem die Entwicklungschancen der Jugendlichen aufgreifen, Sicherheit für die Verbände und Vereine schaffen – auch im Sinne einer voranschreitenden Digitalisierung: Wünschenswert wäre beispielsweise, dass wir Förderanträge in Zukunft ganz einfach mit dem Smartphone ausfüllen können. 
Landtagsabgeordneter Josef Heisl zeigt sich von der Idee überzeugt. „Auch die Sportjugend muss sich auf die Politik verlassen können. Mit einem solchen Pakt würden wir die richtigen Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung der Jugendverbände schaffen“, ist sich Heisl sicher.
Zudem stellte Weiß das Thesenpapier der BSJ zum gesellschaftlichen Pflichtjahr vor. Dieses fordere unter anderem die Anrechnung einer ehrenamtlichen Tätigkeit auf das Pflichtjahr. „Denn nur durch ausreichende Anreize schaffen wir es, dass das Ehrenamt auch für junge Menschen wieder attraktiv wird. Denn genau dieses Ehrenamt ist so wichtig für unsere Vereine, oft auch für die gesamte Gemeinde“, positioniert sich Josef Heisl klar und stärkt damit die Forderung der BSJ zum gesellschaftlichen Pflichtjahr.