Rastbüchl, der traditionsreiche Standort für den Skisprung- und
Nordischen Kombinationssport, könnte bald einen bedeutenden Meilenstein erreichen: Der
WSV-DJK Rastbüchl strebt an, als Landesstützpunkt anerkannt zu werden. Bei einem
Ortstermin auf Einladung von MdL Josef Heisl kamen nun Mandatsträger und
Sportfunktionäre zusammen, um den Antrag des Vereins auch an Sandro Kirchner,
Staatssekretär des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration,
heranzutragen
Foto (Laura Eigsperger): (v. l.) Andreas Schmid, Otto Baumann, Florian Höpfl, Adolf Barth, MdL Josef Heisl, Margit Uhrmann, Staatssekretär Sandro Kirchner, Hans Koller, Walter Knoller.
Die Schanzen in Rastbüchl bieten eine einzigartige Trainingsmöglichkeit für junge Athleten und werden ganzjährig von vielen Vereinen, Landesverbänden, Bundeskadern und internationalen Sportlern genutzt. „Zudem ist die Anlage ein wichtiger Austragungsort für Wettkämpfe wie den Bayerischen Schülercup, dem Deutschen Schülercup und die Deutsche Schülermeisterschaft im Skisprung und der Nordischen
Kombination. Die Anlage nimmt für den deutschen Skisprungnachwuchs einen hohen Stellenwert ein; und auch der Deutsche Skiverband hat die Bedeutung des Standortes Rastbüchl bereits herausgestellt“, führt die WSV-Vereinsvorsitzende Margit Uhrmann gegenüber dem Staatssekretär aus. Die schwierige finanzielle Lage des Vereins und der Gemeinde Breitenberg, zu der die Anlage gehört, werde allerdings zunehmend zur Belastung. „Die Gemeinde sieht sich nicht in der Lage, die Betriebskosten sowie anstehende Investitionen in die Zukunft zu übernehmen“, erklärt Breitenbergs Bürgermeister Adolf
Barth. Auch der Verein selbst hat bereits zahlreiche Mittel in die Sanierung der Schanzen gesteckt, doch die finanziellen Ressourcen reichen nicht mehr aus, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. „Die Skisprungschanze in Rastbüchl ist ein Aushängeschild für den gesamten Landkreis und ein bedeutender Touristenmagnet. Diese einmalige Anlage darf nicht verloren gehen“, betont der stellvertretende Landrat Hans Koller. Der CSUStimmkreisabgeordnete Josef Heisl verwies ebenfalls auf die hervorragende Unterstützung des Landkreises Passau, ohne die der Betrieb der Schanzen in den letzten Jahren nicht
möglich gewesen wäre. Weiter hob er die ehrenamtliche Arbeit der Vereinsmitglieder hervor: „Die unermüdliche Arbeit der ehrenamtlichen Helfer und die Leidenschaft, mit der sich die Vereinsmitglieder für den Skisprungsport einsetzen, sind unverzichtbar für den Erfolg der gesamten Region – und damit eine tragende Säule des Vereins.“ Staatssekretär Sandro Kirchner zeigte Verständnis für die Herausforderungen und appellierte an die Gemeinde Breitenberg, sich um Stabilisierungshilfen zu bemühen. Dabei ergänzte Kirchner, dass auch der Freistaat die Skisprungschanze Anfang der 2010er Jahre mit Mitteln in Höhe von 250.000 Euro unterstützt hat.
Langfristig könnte die vom Bayerischen Skiverband geplante Nutzung der Skisprungschanze als
Landesstützpunkt die Lösung für die finanzielle und strukturelle Sicherung der Anlage darstellen. Ein Antrag des Verbands auf staatliche Anerkennung als Landesstützpunkt liegt vor, wurde wegen der aktuell
laufenden Fortentwicklung der Anerkennungskriterien jedoch einvernehmlich zurückgestellt. Für die
Übergangszeit wurden der Gemeinde auf gemeinsamen Antrag der CSU- und Freien WählerLandtagsfraktionen Sondermittel zur Verfügung gestellt. „Es muss ein bedarfsorientiertes Konzept
entwickelt werden. Der Skisprungsport in Rastbüchl ist eine essenzielle Grundlage für den gesamten
Nachwuchsleistungssport in Bayern“, so Margit Uhrmann. Sie betont weiter, dass ohne die
Skisprungschanze in Rastbüchl eine Lücke im bayerischen Sportgefüge entstehen würde. Im Zuge des
Ortstermins sagten die beiden BLSV-Vertreter, der Bezirksvorsitzende Otto Baumann und sein
Stellvertreter und Kreisvorsitzender Walter Knoller, zu, sich von Seiten des Verbandes für die
Notwendigkeit eines Landesleistungszentrum auszusprechen. Der Prozess zur Anerkennung von
Rastbüchl als Landesstützpunkt stehe noch am Anfang, aber die politische Unterstützung liegt jedenfalls
unbestritten vor. Mit der richtigen Förderung und dem Engagement aller Beteiligten könnte Rastbüchl auch in Zukunft eine bedeutende Rolle im bayerischen Skisprung- und Nordischen Kombinationssport spielen, so MdL Heisl.