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15.01.2025 | Stefanie Starke | Büchlberg

Wie kann das Handwerk in Zukunft besser dastehen?

MdL Heisl und Bezirksrat Gawlik besuchen Handwerksbetrieb Waldbauer

Wie können junge Menschen besser in Handwerksberufe gebracht werden? Das war die zentrale Fragestellung bei einem Betriebsbesuch von MdL Josef Heisl gemeinsam mit Bezirksrat Stephan Gawlik bei der Firma von Martin Waldbauer in Büchlberg. 

Foto (Stefanie Starke): (v. l.) Betriebsinhaber Martin Waldbauer, Schreinermeister Nico Eder, Bezirksrat Stephan Gawlik und MdL Josef Heisl.
Der Schreinereibetrieb Waldbauer hat sich auf Einrichtungen für Hotellerie und Gastronomie spezialisiert. „Bei jedem Projekt geht es darum, die vorhandene Individualität unserer Kunden maßgeschneidert umzusetzen“, erklärt Geschäftsführer Martin Waldbauer. Von der Entwurfs- und Werkplanung, über die Fertigung bis zur Montage, teils mit Dekoration – das mittelständische Unternehmen bietet seinen Kunden ein Komplettprogramm. „Wir planen und produzieren von Theken, Rezeptionen, Wandverkleidungen über komplette Zimmereinrichtungen bis hin zu Brandschutztüren aus Holz – eben alles rund ums Hotel und die Gastronomie“, erklärt der Inhaber. Martin Waldbauer hat sein Unternehmen im Jahr 1996 im Alter von 20 Jahren gegründet. „Sozusagen als Ein-Mann-Betrieb. Damals war ich eigentlich eher eine kleine Bauschreinerei“, blickt er zurück. Über die Jahre ist der Betrieb immer weitergewachsen und hat dabei unzählige spannende und herausfordernde Projekte umgesetzt, wie beispielsweise auch Kulissen für die Fernsehsendung „Wetten, dass…?“. 
Mit zwischenzeitlich knapp 50 Mitarbeitenden, darunter Innenarchitekten, Planer, Schreiner, Schlosser, Monteure oder auch Verwaltungskräften steht Waldbauer in Büchlberg wirtschaftlich gut da. „Wir können alle Jahre eine leichte Steigerung verzeichnen und erschließen auch immer wieder neue Kundengebiete, wie den Oberbayrischen Raum oder auch die Bodenseeregion. Derzeit sind wir dabei in Tirol Fuß zu fassen.“ 
Auch personell kann sich Martin Waldbauer nicht beschweren: „Wir haben die Leute, die wir brauchen, aber der Branche insgesamt geht es schlecht. Es gibt immer weniger Handwerker, immer weniger Schreiner.“ Man müsse sich Gedanken machen, wie man die jungen Menschen wieder für das Handwerk begeistern könne. „Natürlich ist die tolle neue Berufsschule, wie sie in Vilshofen steht, ein echter Mehrwert – aber das reicht nicht“, betont Waldbauer. Auch MdL Heisl weiß um die Nachwuchsproblematik. In seiner Funktion als Jugendpolitischer Sprecher der CSU-Landtagsfraktion hat er auch die Thematik Ausbildung auf dem Schirm. „Wir müssen uns teilweise echt quälen, dass wir Lehrlinge finden“, so Waldbauer, der in diesem Zusammenhang an die Kreativität der Betriebe appelliert. Er selbst hat beispielsweise mit dem Projekt „Jugendfeuerwehr trifft Handwerk“, zusammen mit der Bezirksjugendfeuerwehr Niederbayern im Kreisfeuerwehrverband Passau, den Bayerischen Innovationspreis im Bereich Ehrenamt 2024 erhalten. „Feuerwehr und Handwerk zusammenführen liegt nahe, denn unsere Feuerwehr ist das Handwerk“, bestätigt auch Kreisbrandmeister Robert Anzenberger, selbst gelernter Schreiner. Er hat die Aktion mit Martin Waldbauer gemeinsam durchgeführt. Die Mandatsträger Heisl und Gawlik gratulierten zur Auszeichnung und dankten für das außergewöhnliche Engagement. „Wir brauchen die Feuerwehr. Wir brauchen das Handwerk. Daher ist es wirklich eine wunderbare Aktion“, so Heisl. Er hat zugesichert, die Aktion auch in Zukunft gerne unterstützend zu begleiten.