Das Anliegen von Landwirt Michael Huber und seiner Frau Theresia zieht sich bereits über nahezu ein Jahrzehnt: „Es ist der Biber, der uns zu schaffen macht und keine Ruhe lässt“, schildern sie bei einem Ortstermin mit Bürgermeister Stephan Gawlik und den beiden CSU-Landtagsabgeordneten Josef Heisl und Alexander Flierl.
Foto (Stefanie Starke): (v. l.) Eigentümer Michael Huber, der Umweltausschuss-Vorsitzende Alexander Flierl, MdL Josef Heisl und Fürstensteins Bürgermeister Stephan Gawlik.
Letzterer wurde in seiner Funktion als Vorsitzender des Landtagsausschusses für Umwelt und Verbraucherschutz vom heimischen Stimmkreisabgeordneten Heisl in die Region geladen, um sich ein Bild vom Ausmaß der Schäden machen zu können.
So ist die Familie Huber im Besitz von vier Teichanlagen im Gemeindebereich von Fürstenstein – nutzbar ist seit einigen Jahren keine mehr davon. Für Michael Huber steht fest: „Seit das BayernNetzNatur-Projekt Pillinger-Bach ein Stück unterhalb der Teichanlagen umgesetzt wurde, haben wir den Biber hier. Er hat sich hier seinen Lebensraum eingerichtet und damit die Teichanlagen massiv zerstört“, zeigt Huber anschaulich. Eine Instandsetzung würde um die 150.000 Euro kosten. „Selbst bei einer Förderung von 50 bis 70 Prozent, können wir uns das nicht leisten“, zeigt sich Huber langsam verzweifelt. Schließlich hätten sich in der Vergangenheit bereits diverse Mandatsträger, das Landratsamt Passau, die Regierung von Niederbayern, bis hin zum bayerischen Umweltminister Glauber persönlich, dem Anliegen angenommen – erfolglos: „Die Entscheidung des Landratsamtes, unser Anliegen mit bis zu 90 Prozent zu fördern, wurde von allen weiteren Stellen abgelehnt – für uns unverständlich.“
Sowohl MdL Heisl als auch der Umweltausschuss-Vorsitzende Flierl können das Bürgeranliegen nachvollziehen. „Es geht nun darum, eine pragmatische Lösung zu finden“, betont MdL Josef Heisl und bittet in diesem Zusammenhang seinen Abgeordneten-Kollegen um seine fachliche Expertise. „Wir leben von und mit der Natur, aber wo Probleme auftauchen, da müssen wir eben auch eingreifen“, so MdL Alexander Flierl, der grundsätzlich hinter dem Biberschutz steht. Für den Ausschussvorsitzenden ist der Biber sogar als Erfolgsgeschichte des Artenschutzes zu werten: „Wir haben 22.000 Tiere in 6.000 Revieren. Der Biber ist also inzwischen in einem günstigen Erhaltungszustand“, so Flierl. Seiner Einschätzung nach könnte der Schutzstandard überdacht werden.
Nach einer intensiven Begutachtung der verschiedenen Biberschäden an und im näheren Umfeld der Teichanlagen, wird man den Sachverhalt nun nochmals eingängig prüfen. „Letztlich gilt es einen Kompromiss zu finden, mit dem alle Beteiligten gut leben können“, zieht MdL Flierl sein Fazit.