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18.09.2025 | Abgeordnetenbüro, Matthias Bredemeier | Thyrnau

Klares Standortbekenntnis aller politischer Ebenen

MdEP Manfred Weber auf Einladung von MdB Hans Koller zu Besuch im ZF-Werk in Thyrnau

Inmitten wachsender Unsicherheit über die Zukunft des ZF-Werkes in Thyrnau fand kürzlich ein hochrangiger politischer Besuch statt. Vertreter aller politische Ebenen machten sich ein Bild von den aktuellen Entwicklungen am Standort, um die Herausforderungen und Chancen für die Zukunft zu diskutieren.

Bildunterschrift: Bei der Besichtigung des ZF-Werkes: (v. l.) MdB Hans Koller, MdEP Manfred Weber, Kay Schmidt (ZF), Landrat Raimund Kneidinger, Marcel Proff (ZF), Bezirksrat Stephan Gawlik, Patrick Feldler (ZF) und MdL Josef Heisl.
Zu den Gästen zählten Manfred Weber, Mitglied des Europäischen Parlaments sowie EVP-Partei- und Fraktionsvorsitzender, Hans Koller, Mitglied des Deutschen Bundestags, Josef Heisl, Mitglied des Bayerischen Landtags, Stephan Gawlik, Bezirks-rat, Raimund Kneidinger, Landrat des Landkreises Passau, sowie Franz Mautner, Bürgermeister der Gemeinde Thyrnau.
 
Das ZF-Werk in Thyrnau gehört zur ZF Friedrichshafen AG, einem global führenden Unternehmen in der Antriebstechnik. Am Standort Thyrnau liegt der Fokus auf der Produktion von Elektrifizierten Antriebstechnologien und Achsgetriebe, insbesondere für die Elektromobilität. Das Werk hat sich in den letzten Jahren verstärkt auf die Fertigung von Komponenten für die Elektromobilität konzentriert und trägt so zur Transformation der Automobilindustrie bei.
 
Christian Knapp, der Leiter des ZF-Werkes Thyrnau, führte die Gäste durch das Werk und erläuterte die vielfältigen Produktionsprozesse. Dabei stellte er heraus, wie die Fertigung von Achsgetriebe und anderen elektrischen Antriebskomponenten für die Zukunft der E-Mobilität von entscheidender Bedeutung ist. In den letzten Jahren hat das Werk in innovative Technologien investiert, um mit der wachsenden Nachfrage nach Elektromobilität Schritt zu halten.
 
Trotz der klaren technologischen Ausrichtung auf zukunftsfähige Antriebssysteme war die Botschaft der ZF-Spitze, vertreten durch Andreas Moser, Leiter der Division Industrietechnik, und Kay Schmidt, Leiter der Produktlinie Achsgetriebe, dass der Wettbewerb durch Produktionsstätten im Ausland immer härter werde. Moser betonte, dass die globale Konkurrenz sowie die schnell steigenden Anforderungen an Effizienz und Kostensenkung eine permanente Herausforderung für den Standort darstellten.
„Die Elektromobilität stellt eine große Chance dar, aber auch einen erheblichen Wettbewerbsdruck, insbesondere aus Ländern, in denen Produktionskosten deutlich niedriger sind. Das stellt uns vor die Aufgabe, kontinuierlich innovativ zu bleiben und gleichzeitig wirtschaftlich effizient zu arbeiten“, erklärte Moser.
 
Im Anschluss an die Besichtigung des Werks fand ein intensiver Aus-tausch zwischen den politischen Vertretern und den Verantwortlichen von ZF statt. Während die ZF-Geschäftsführung sich auf die Herausforderungen des Wettbewerbs und die Notwendigkeit der kontinuierlichen Effizienzsteigerung konzentrierte, wurde von den Politikern der hohe Wert des ZF-Standorts für die Region und die Arbeitsplätze unterstrichen.
 
Manfred Weber hob die Bedeutung der E-Mobilität als eine zentrale Technologie für die Mobilität der Zukunft hervor. Auch wenn seine Fraktion für ein Aus des Verbrennerverbots eintrete und er für Technologieoffenheit stehe, führe am Ausbau der Eletromobilität kein Weg vorbei: „Der Wandel zur Elektromobilität ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit Europas. Es ist wichtig, dass Standorte wie ZF Thyrnau diese Entwicklung aus der Region heraus mitgestalten und so auch attraktive Arbeitsplätze in Forschung, Entwicklung und Produktion für die Region bieten.“ 
 
Auch MdB Hans Koller betonte, dass die politischen Entscheidungsträger auf allen Ebenen eine Verantwortung für die Sicherung von Arbeitsplätzen in der Region tragen: „Wir müssen sicherstellen, dass der Standort Thyrnau auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleibt und einen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität leisten kann.“ Der Abgeordnete erinnert sich auch an die Kraftanstrengung der Region, das ZF-Werk in Thyrnau anzusiedeln. „Es war damals eine große Herausforderung. Dadurch besteht auch eine große emotionale Verbindung der Gemeinde Thyrnau zum ZF-Werk. Daher erwarte ich mir auch ein klares Bekenntnis zu diesem Standort seitens des Konzerns“ so Koller weiter. 
MdL Josef Heisl und Landrat Raimund Kneidinger äußerten sich ebenfalls zu den lokalen Auswirkungen: „Das ZF-Werk mit über 600 Beschäftigten ist ein wichtiger Arbeitgeber für Thyrnau und den gesamten Landkreis. Die Beschäftigten hier sind hochqualifiziert, und wir setzen uns dafür ein, dass der Standort auch weiterhin bestehen bleibt.“
 
Trotz der Herausforderungen, die sich aus der zunehmenden internationalen Konkurrenz ergeben, betonte ZF, dass der Standort Thyrnau eine zentrale Rolle in der Unternehmensstrategie spiele – vor allem in Bezug auf die Elektromobilität. Kay Schmidt, Leiter der Produktlinie Achsgetriebe Drives, erklärte: „Die Nachfrage nach elektrischen Antriebskomponenten wächst, und wir sehen großes Potenzial in der Weiterentwicklung unserer Technologien“
 
Die CSU-Politiker zeigten sich in ihren Gesprächen solidarisch mit dem Standort, obwohl ZF betonte, dass der Markt und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine entscheidende Rolle für die zukünftige Ausrichtung des Werks spielen werden. Es wurde jedoch auch deutlich, dass der politische Wille vorhanden ist, die Region Passau als Standort für hochqualifizierte Arbeitsplätze und zukunftsfähige Technologien zu er-halten.
 
Insgesamt wurde deutlich, dass die E-Mobilität als Zukunftstechnologie im Zentrum steht, doch der Erfolg des Standorts Thyrnau wird auch von der Fähigkeit abhängen, mit den globalen Marktbedingungen Schritt zu halten. Die politische Unterstützung ist vorhanden, jedoch muss ZF weiterhin flexibel und innovationsgetrieben agieren, um in einem zunehmend globalisierten Markt wettbewerbsfähig zu bleiben.